Zuverlässige Entwässerung
Wir beseitigen Schmutz- und Niederschlagswasser umweltgerecht
Rund 120 Liter Frischwasser verbraucht ein Mensch durchschnittlich pro Tag. Was passiert mit diesem Schmutzwasser? Und wohin wird der Teil des Niederschlagswassers abgeleitet, der nicht direkt im Boden versickern kann?
Wie wird das Abwasser entsorgt?
Abwasser meint zwei Bereiche: Schmutzwasser und Niederschlagswasser. Das Schmutzwasser aus den Haushalten (WC, Spüle, Dusche usw.) wird gereinigt, bevor es zurück in den Wasserkreislauf gegeben wird. Das Niederschlagswasser (Regen, Hagel, Schnee) wird beseitigt, d.h. dorthin abgeleitet, wo es kontrolliert in die Umwelt zurückfließen kann.
Schmutzwasser und Niederschlagswasser
Schmutz- und Niederschlagswasser wird bei der zentralen Entwässerung über kilometerlange Rohrsysteme unserer Kanalisation erfasst, überwiegend in getrennten Systemen. Das nur gering verschmutzte Niederschlagswasser wird in der Regel in ein nahes Gewässer geleitet oder es versickert.
Das Schmutzwasser wird über Kanäle, Pumpstationen und Druckleitungen zu den Kläranlagen transportiert, in mehreren Stufen gereinigt und zurück in den natürlichen Wasserkreislauf gegeben.
Bei der dezentralen Schmutzwasserbeseitigung wird das Schmutzwasser in einer Kleinkläranlage auf dem Grundstück gereinigt und dann entweder vor Ort versickert oder in ein Gewässer eingeleitet. In Ausnahmen wird stattdessen eine Sammelgrube genehmigt, in der das Schmutzwasser gefasst, regelmäßig abgefahren und in den großen Kläranlagen gereinigt wird.
Das Niederschlagswasser versickert auf dem Grundstück oder wird direkt in ein Gewässer eingeleitet.
Der ZVO übernimmt im Auftrag der Gemeinden die Abwasserbeseitigung im Zuständigkeitsgebiet als öffentliche Aufgabe. Dafür werden eine Schmutzwassergebühr bzw. eine Niederschlagswassergebühr erhoben.
Gebührenübersicht
Hier geht es zur Gebührenübersicht Schmutzwasser.
Hier geht es zur Gebührenübersicht Niederschlagswasser.
Was bedeutet zentrale Entwässerung?
Über ein großes Leitungssystem geht es für das Schmutzwasser aus den Haushalten und Gewerbeobjekten zu den Reinigungsanlagen. Getrennt davon wird das Niederschlagswasser von versiegelten Flächen (z.B. Hofeinfahrten und Dachflächen) abgeleitet. Damit dieser Transport reibungslos erfolgt, betreibt der ZVO in seinem Verbandsgebiet ein Kanalnetz mit einer Länge von 1199 km und 525 Pumpstationen. An das Kanalnetz sind ca. 28.000 Grundstücke angeschlossen. Das Schmutzwasser wird derzeit in 39 Kläranlagen des ZVO (d.h Klärwerke, Gebietskläranlagen und Teichkläranlagen) gereinigt. Von 64 Regenrückhaltebecken geht es für das Niederschlagswasser wieder zurück in die Umwelt.
Was bedeutet dezentrale Entwässerung?
Haushalte in zersiedelten Gebieten, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind, entsorgen ihr Schmutzwasser dezentral. Dann übernimmt eine grundstückseigene Kleinkläranlage die Reinigung des Abwassers. Das gereinigte Schmutzwasser kann danach als Überlaufwasser entweder vor Ort versickert oder in ein Oberflächengewässer eingeleitet werden. In der Anlage bleibt Klärschlamm zurück, der regelmäßig abgepumpt und entsorgt werden muss. In seinem Entsorgungsgebiet übernimmt dies der ZVO.
Bei kleinen Haushalten mit wenig Schmutzwasser ist auch eine abflusslose Sammelgrube eine mögliche Variante. Aber der Betrieb von Sammelgruben ist nur als Übergangslösung oder in besonderen Ausnahmefällen für Grundstücke mit saisonaler Nutzung wie Ferienhäusern, Wochenend-, Garten- und Erholungsgrundstücke möglich.
Niederschlagswasser kann unter bestimmten Voraussetzungen dezentral beseitigt werden. Dies bedeutet, dass das anfallende Niederschlagswasser auf dem eigenen Grundstück versickert oder direkt in ein Gewässer eingeleitet wird
Wie hoch sind die Benutzungsgebühren für die zentrale Entwässerung?
Die Schmutzwassergebühren setzen sich zusammen aus einer jährlichen Grundgebühr und einer Leistungsgebühr. Die Höhe der Grundgebühr richtet sich nach der Größe des installierten Hauswasserzählers, die Höhe der Leistungsgebühr richtet sich nach dem Frischwasserverbrauch in Kubikmeter (m³).
Wenn Sie größere Mengen Frischwasser z.B. zur Bewässerung von Gärten und oder zum Befüllen von Gartenteichen nutzen, können Sie einen geeichten Sprengwasserzähler anbringen. Um die Wassermengen darüber abzurechnen, muss uns die Installation mitsamt der Zählerdaten mitgeteilt werden. Wasser, das über diesen Zähler verbraucht wird, gelangt nicht als Schmutzwasser ins Kanalnetz. Somit wird nur der Wasserpreis auf die angefallene Menge berechnet und keine Schmutzwassergebühr.
Die jährliche Niederschlagswassergebühr richtet sich nach der Größe der versiegelten Fläche auf Ihrem Grundstück, z.B. Dächer oder Pflasterflächen.
Wie hoch sind die Benutzungsgebühren für die dezentrale Entwässerung?
Die Benutzungsgebühr für die Abnahme von Schmutzwasser aus Kleinkläranlagen setzt sich zusammen aus einer Grundgebühr für den Betrieb einer Anlage und einer Leistungsgebühr. Die Grundgebühr wird pro vorhandener Vorklärung berechnet und die Leistungsgebühr nach der entnommenen Menge Klärschlamm.
Bei der dezentralen Niederschlagswasserbeseitigung fallen keine Gebühren an.
Kompetenzgemeinschaft Abwasser
Um auch in Zukunft den Anforderungen an eine umweltgerechte Abwasserentsorgung gerecht zu werden, hat sich im Mai 2009 die Kompetenzgemeinschaft Abwasser (koGA) gebildet. Gemeinsam bilden wir ein starkes Kompetenz-Netzwerk mit einem reichen Erfahrungsschatz und können im Verbund tragfähige Lösungen entwickeln. Davon profitieren die Kommunen, Unternehmen und private Grundstückseigentümer.